Worte
werden nicht gelesen: Sie werden verschlungen, um in die Fantasie einzudringen.
Jeder Satz setzt sich im Kopf fest und mündet in eine Filmrolle, die eine
einzigartige Welt für sich projiziert und keine Pause zum Verschnaufen lässt.
Eine
imaginäre Stadt namens Lemania, ein verschwundenes kleines Mädchen, eine Frau
mit drei Namen. Die Vergangenheit holt die Gegenwart ein. Sarah Baud fesselt
den Leser mit ihrem Schreibstil: Sie provoziert Gänsehaut, indem sie jede
Bewegung, jede Wahrnehmung, jede Szene explizit schildert.
Sarah Baud wuchs in Genf in einer zweisprachigen Umgebung auf. Sie ist
ehemalige professionelle Tänzerin, einstige Aktivistin und beherrscht als Künstlerin
die Kunst des Glases, der Malerei und der Keramik. Als Literaturliebhaberin
wechselte sie eines Tages zum Schreiben. Inspiriert durch ihr vielfältiges
Leben, autodidaktisch seit ihrem 15. Lebensjahr, kultiviert sie ihre Intuition
und Neugier, aus der sie ihre Inspiration
schöpft. Sie ist eine Führungskraft in der
Finanzbranche und schreibt, wann immer sich die Gelegenheit bietet
Ein spannender, anspruchsvoller Kriminalroman, der seine Leser in die Welt der kalabrischen Mafia eintauchen lässt und gleichzeitig Verbindungen zwischen dem sardischen Banditentum, der Schweiz und Frankreich herstellt. Der Ich-Erzähler wechselt von einem Kapitel zum nächsten und damit auch Perspektive, Situationen und beteiligte Personen. Wie überführt man den Brandstifter, der Feuer legt, indem er Ställe und Scheunen zerstört? In neun Teilen, die zwischen "jetzt" und "damals" wechseln, zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit von Angel (dem Protagonisten, der einst vor seiner Heimat Sardinien, Entführung und Mafiakorruption floh), veranschaulicht der Roman, wie die brandstiftende "Bestie" schnell erwacht und alles verschlingen kann, was sich ihr in den Weg stellt. Ein Buch, das begeistert.
Fabio Benoit, Kommissar bei der Kriminalpolizei in Neuenburg, spezialisiert auf Fälle von Banditentum, leitet seit Februar 2021 die Ausbildung bei der Bundeskriminalpolizei in Bern. Seine Fähigkeiten und Erfahrungen erlauben ihm, sich in die kriminellen Gedanken, Zweifel und Emotionen seiner Romanfiguren hineinzuversetzen. Neben der Abhandlung "Les secrets des interrogatoires et des auditions de police" (Co-Autor, EPFL Press), hat er mehrere Bücher publiziert. Seine ersten beiden Krimis, Mauvaise personne (Prix Valora 2019) und Mauvaise conscience, bilden zusammen mit L'ivresse des flammes ein Triptychon, dessen Bände unabhängig voneinander gelesen werden können (alle drei erschienen bei Favre).
Ein
ungewöhnlicher historischer Kriminalroman: Der 24-jährige Friedrich Nietzsche
ermittelt 1869 in Basel. Ein Geheimpolizist wurde erschlagen, ein junger
Arbeiter als Verdächtiger verhaftet. Eine ideale Konstellation, bei der
Wolfgang Bortlik kenntnisreich und humorvoll seine Erzählkunst entfalten kann.
Arbeitermilieu und Oberschicht, Sozialisten, Anarchisten und Reaktionäre,
Schnapstrinker und höhere Töchter. Ein gelungenes Gesellschaftspanorama voller
Spannung.
Wolfgang Bortlik, geboren
1952 in München, lebt seit langer Zeit in der Schweiz, momentan in Riehen BS.
Er hat ohne Abschluss Geschichte studiert, war Buchhändler und Hausmann für
drei Kinder, betätigte sich als Musiker, Sportdichter, Verleger und Rezensent.
Er schreibt gerade an seinem zehnten Roman, wieder einem Krimi aus dem heutigen
Basel mit dem anarchistischen Hobbydetektiv Melchior Fischer.
Kasperski versteht es, das brandaktuelle Thema der Wohnungsnot in Zürich
in einen spannungsreichen und dramatischen Krimi zu packen.
Mietwucher und Korruption beherrschen den Zürcher Immobilienmarkt, eben Zürcher Filz.
Im diesem gnadenlosen Kampf um günstigen Wohnraum gehen manche sogar über Leichen.
Kasperski erzählt spannend, mit Augenzwinkern und viel Sinn für Atmosphäre.
Gabriela Kasperski hat Anglistik studiert und war als Moderatorin im Radio- und TV-Bereich sowie als Theaterschauspielerin tätig. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer Familie in Zürich und ist Dozentin für Synchronisation, Figurenentwicklung und kreatives Schreiben. Ihre Bücher, Kinderromane und Krimis, wurden ausgezeichnet und sind regelmässig auf Bestsellerlisten.
Ein
eingefrorenes Bild von dem man es nicht wagt, den Blick auch nur einen
Bruchteil einer Sekunde abzuwenden. Ein Eisbär. Grossvater. Haifisch.
Isländische Landschaft. Das Meer. Und Schnee. Viel Schnee. Und mitten in dem
grossen eisigen Nichts aus Weiss: eine tiefrote Blutlache.
Joachim
B. Schmidt legt seine Wörter in den Mund eines doch etwas aussergewöhnlichen
Erzählers und malt damit ein skurriles Bild. Die Farben der Ironie und eines
latenten Humors vermischen sich mit der Farbe des Mitgefühls. Ein unumgänglich
pittoreskes Werk.
Sprachlich
hervorragend präzise, der Plot erstklassig verwickelt und plausibel, Severin
Schwendeners Roman ist ein Wissenschaftskrimi ohne Schnörkel. Konkurrenzdenken
und Eifersüchteleien unter Virologen und Infektiologen zwischen Zürich und den
USA, mysteriöse Mutanten aus Venezuela. Gleichsam en passant skizziert
Schwendener auch einen «failed state». Ein Corona-Roman, der noch vor der
ersten Welle der Pandemie entstand und dennoch einiges vorwegnahm, was seit
Frühjahr 2020 eingetroffen ist, und weit über alles hinausgeht, was bisher zum
Thema geschrieben wurde.
Severin Schwendener, 1983 geboren und in einem thurgauischen Dorf am Bodensee aufgewachsen, schreibt seit seiner Jugend. Nach seinem Biologiestudium war er von 2005 bis 2011 in verschiedenen Forschungslaboren der ETH und der Universität Zürich tätig, mittlerweile arbeitet er beim Kanton Zürich im Bereich Biosicherheit.
Peter Weingartner gelingt es in Gansabhauet,
uns in kleinstädtisches Ambiente hineinzuversetzen: Brauchtum prallt auf
militante Aktivisten, und ein Toter führt den bodenständigen Kommissar bald zu
einem vertuschten Vorfall aus früherer Zeit. Überzeugend wird dieser
Kriminalroman zusätzlich durch seine kraftvolle und treffende Sprache. Sie gibt
den Figuren beim Sprechen und Denken ihre kantige Kontur, und die Erzählstimme
unterhält mit gescheiter Ironie.
Peter Weingartner (*1954) lebt als pensionierter Sekundarlehrer und Schreiber in Triengen LU, Kanton Luzern. Er ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Veröffentlichungen: Seit 1982 zahlreiche Hörspiele für Schweizer Radio SRF 1. Das Hörspiel „Fasch es Fescht“ war nominiert für den Prix Europa 2018. Dazu kommen mehrere Theaterarbeiten und Buchveröffentlichungen. «Gansabhauet» ist nach «Derniere» sein zweiter Krimi. Im Herbst 2021 erscheint der dritte: «Familienspiel».
Ein herzliches Dankeschön an Ruedi Lüscher für das Erstellen der Trailer.